[Ultimate] Ultimate Frisbee im Irak
martin
martin_gruner at yahoo.de
Thu Feb 4 11:26:20 CET 2021
Sorry für Doppelpost, hier nochmals meine Mail an den FTW-Verteiler...
Hallo zusammen,
Vielleicht habt ihr die Wurfpost schon gelesen (Siehe unten). Kurz und
knapp es werden Sachspenden für Frisbee-Teams im Nordirak gebraucht. Ich
stehe mit dem Initiator Benni schon in Kontakt und habe von ihm eine
Adresse in Deutschland bekommen, wohin wir Sachen schicken können - den
Versand kann ich übernehmen!
Also Eure Hausaufgabe übers Wochenende: Schaut mal durch, was noch gut
ist und schon ewig ungenutzt im Schrank hängt. Und bevor die schönen
Deko-Scheiben an der Wand vom rumhängen kaputt gehen (ist mir erst
gerade diese Woche bei 3 Scheiben passiert) sollen jemand lieber damit
werfen.
Andere Funktionsshirts (z.B. Stadtläufe etc). und Hosen nimmt er auch.
Ich richte dann bei mir im Hinterhof ab nächster Woche eine
Corona-Konforme Abgabestelle im ein. Schreibt mir vorab kurz ne Mail
oder direkt ne Threema:
https://threema.id/K77MNUZP
Wer mich unterstützen möchte (z.B. eine zweite Sammelstelle
Stadtmitte/Grombühl) darf sich gerne auch melden!
Viele Grüße, Martin
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: [Wurfpost] Ultimate Frisbee im Irak
Datum: Thu, 4 Feb 2021 12:00:42 +0300
Von: Benni via Wurfpost <wurfpost at list.uni-koblenz.de>
Antwort an: Benni <benni at zwischen-den-stroemen.de>
An: wurfpost at list.uni-koblenz.de
Liebe Ultimate-Freunde in Deutschland und Europa,
nachdem ich mit einzelnen Vereinen in Kontakt getreten bin, haben mich
mehrere auf die Wurfpost aufmerksam gemacht. Ich nutze also gerne diesen
Kanal für mein Anliegen.
Kurz zu mir: Ich habe zwei Jahre in Basel Ultimate gespielt, einige Zeit
auch mit Free2speed, mit denen ich einmal bei der Schweizer
Meisterschaft dabei war. Ich bin also kein besonders erfahrener Spieler,
habe den Sport und besonders die Idee der Selbstregulation aber in den
letzten Jahren schätzen gelernt.
Nach dem Studium bin ich auf eine Fahrradreise aufgebrochen, die mich in
den Nahen Osten geführt hat. In Jordanien bin ich drei Monate geblieben
und habe bei Sportprojekten für irakische Flüchtlinge mitgeholfen. Diese
Erfahrung hat mich dazu motiviert, für längere Zeit als
Entwicklungshelfer in den Nahen Osten zu gehen.
Seit August 2020 bin ich mit den Christlichen Fachkräften International
als Entwicklungshelfer im Irak. Ich hatte mich eigentlich darauf
eingestellt, verschiedene Sportarten zu unterrichten, weil ich skeptisch
war, ob Ultimate hier auf breites Interesse stoßen würde. Aber die
Begeisterung für den Sport war von Anfang an riesig. Ultimate Frisbee
ist hier noch völlig unbekannt. Und generell gibt es fast keine
Freizeitbeschäftigung für Kinder und nur ganz wenige Sportvereine.
Ich initiieren hier also jetzt nur Ultimate-Frisbee-Gruppen, arbeite mit
Hilfe des Sports pädagogisch mit Kindern und Jugendlichen und versuche
dadurch insgesamt die Lebenssituation der Menschen etwas zu verbessern.
Ich konnte schon sieben Sportgruppen starten, vier in der Stadt Dohuk
(wo ich auch wohne) und drei in Flüchtlingscamps etwas außerhalb von
Dohuk. Besonders die Arbeit in den Camps werde ich in nächster Zeit
ausweiten. Es leben dort Jesiden, die 2014 vor dem IS in den Nordirak
geflohen sind.
Grundsätzlich habe ich keine Projektgelder zur Verfügung. Meine
Organisation sendet also einfach mich und mein Know-How aus. Ich finde
das sehr sinnvoll: In den letzten Jahren wurde der Irak mit
Nothilfegelder geflutet, was zwar das Überleben von Millionen gesichert,
allerdings auch eine gewisse Passivität und Erwartungshaltung gefördert
hat. Ich versuche deshalb, die Eigeninitiative der Menschen hier zu
fördern und die Projekte nachhaltig aufzubauen. Ich investiere also
besonders in die Ausbildung von freiwillig arbeitenden Trainern, die die
Sportprogramme in einigen Monaten selbstständig fortsetzen und leiten
sollen.
Ich bin jetzt allerdings an einem Punkt, wo kleinere Sach- und
Geldspenden ungemein hilfreich wären. Die Menschen hier haben für diese
Dinge kein Geld übrig und es ist schwer, dafür internationale
Geldquellen anzuzapfen, weil es eben nicht um direkte Nothilfe geht.
Deshalb bin ich auf die Idee gekommen, Euch als Ultimategruppen und
-vereine anzuschreiben.
Konkret wäre Unterstützung in folgenden Punkten möglich:
* *Sachspenden*: Alte Teambekleidung und gebrauchte Sportschuhe (in
Kinder- und Erwachsenengrößen), gebrauchte Frisbeescheiben und
andere Trainingsgeräte; ich könnte den Versand dieser Dinge
organisieren und bezahlen.
* *Einmalige* *Geldspende*: Ich möchte bald erste kleine Turniere
veranstalten, wofür einheitliche Teamshirts genial wären; ich kann
hier einfarbige Sporttrikots für 5.000 Dinar erhalten (umgerechnet
knapp 3€), für die Anschaffung von Trikots für eine Gruppe mit 20
Kindern bräuchte ich also gut 50€.
* *Einmalige* *Geldspende*: Viele Kinder – besonders unter den
Geflüchteten – haben nur ein paar Schuhe mit vielen Löchern. Ein
ordentliches Paar bekommt man hier für etwa 8.000 Dinar, also knapp
5€. Neue Schuhe für eine gesamte Gruppe würden also etwa 90€ kosten.
* *Regelmäßige* *Geldspende*: Ein Training führe ich einfach auf einem
einigermaßen ebenen Feld durch. Ganz in der Nähe gibt es allerdings
einen neuen Sportplatz mit Kunstrasen, den man für 20.000 Dinar (gut
11€) für zwei Stunden mieten kann. Ich bräuchte also etwa 45€ im
Monat, um das Training auf diesem Platz durchführen zu können.
* *Regelmäßige Geldspende*: In einem anderen Flüchtlingscamp führe ich
das Training einfach auf einer freien Fläche in dem Camp durch.
Etwas außerhalb des Camps gibt es einen großen Platz, der für 30.000
Dinar (17€) für zwei Stunden zu haben ist. Zusätzlich müsste ich
hier einen Bus mieten, um die Kinder zu dem Platz zu transportieren,
welcher 15.000 Dinar (8,50€) kostet. Im Monat bräuchte ich hier also
gut 100€.
Ich weiß, dass es gerade ein ungünstiger Moment ist, um auf Spendensuche
zu gehen. Vermutlich finden bei Euch gerade auch keine Trainings statt.
Ich habe mir aber selber gesagt, dass ich gerade in dieser
Corona-Ausnahmesituation ins Ausland gehen und Menschen in Not helfen
will. Denn es sind besonders die ärmeren Länder, die unter der
weltweiten Krise besonders leiden.
Ich möchte es also wagen zu fragen, ob Ihr als Verein Euch vorstellen
könntet, mich in meiner Projektarbeit zu unterstützen? Jegliche Art und
Weise – auch gerne kreative Wege – sind herzlich willkommen!
Ich stehe Euch gerne für weitere Informationen zur Verfügung.
Und falls Ihr eine steuerlich absetzbare Spendenbescheinigung benötigt,
ist das über meine Organisation möglich.
Sportliche Grüße aus dem Irak,
Benni Splitt.
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